Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Erkrankungen der Speicheldrüsen
Im Kopf- und Halsbereich befinden sich drei paarig angelegte große Speicheldrüsen, die für die für die Verdauung erforderliche Speichelproduktion verantwortlich sind und den Speichel in die Mundhöhle abgeben. Tumore der Speicheldrüsen entstehen in den meisten Fällen in der Ohrspeicheldrüse, die beidseits vor dem Ohrbereich liegen. In den beiden anderen Kopfspeicheldrüsen (Unterkiefer- und Unterzungenspeicheldrüsen) treten Tumore seltener auf.
Symptome
Tumore in den Kopfspeicheldrüsen lassen sich in den vielen Fällen gut tasten, da die Drüsen zum Teil relativ nah unter der Haut liegen. Bei Tumoren der Ohrspeicheldrüsen lässt sich meist eine kugelige Vorwölbung vor der Ohrmuschel bzw. im Bereich des Kieferwinkels tasten. Tumoren der Unterkieferspeicheldrüsen lassen sich unterhalb des Unterkiefers erfühlen. Bei den seltenen Tumoren der Unterzungenspeicheldrüsen findet sich die Vorwölbung an der Zungenunterseite.
Ursachen
Tumoren im Bereich der Ohrspeicheldrüsen sind in etwa 80% der Fälle gutartig. Eine Form dieser gutartigen Tumore (Zystadenolymphome) tritt gehäuft bei Rauchern auf. Ursachen für die anderen Tumorarten der Speicheldrüsen sind bislang nicht bekannt. Während 20% der Tumore der Ohrspeicheldrüse bösartig sind ist die Gefahr des Vorliegens eines bösartigen Tumors bei Tumoren in der Unterkiefer- und insbesondere Unterzungenspeicheldrüse höher.
Therapie
Die Vielzahl an unterschiedlichen Tumorarten in den verschiedenen Kopfspeicheldrüsen erfordert eine sehr präzise Diagnostik und für jeden Patienten individuell ausgerichtete Therapie.
Gutartige Tumore der Speicheldrüsen werden über einen übersichtlichen und ästhetisch anspruchsvollen Zugang operativ entfernt. In vielen Fällen ist dabei die schonende Tumorentfernung über eine sogenannte extrakapsuläre Resektion möglich, bei der nur ein kleiner Teil des umliegenden Speicheldrüsengewebes mitentfernt werden muss. Liegt der Tumor in tieferen Abschnitten der Speicheldrüse erfolgt die Tumorentfernung im Sinne einer Teilentfernung der Speicheldrüse unter gezielter Darstellung und Schonung des Gesichtsnervens. Standardmäßig wird bei uns jeder Eingriff an der Ohrspeicheldrüse unter Nutzung eines Neuromonitorings durchgeführt. Hierbei handelt es sich um ein elektrophysiologisches Monitoringsystem, das heutzutage den optimalen Standard bei allen Eingriffen darstellt, bei denen eine potentielle Gefährdung von Nervenstrukturen wie bei der Ohrspeicheldrüsenoperation aufgrund der Nähe zu dem Gesichtsnerven und seinen Ästen gegeben ist. Neben der sehr hohen fachlichen Erfahrung des Operateurs bietet die ergänzende Nutzung des Monitorings die größtmögliche Sicherheit für unsere Patienten bei diesen Eingriffen.
Die leitliniengerechte Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen der Kopfspeicheldrüsen wird nach entsprechender Diagnostik in unserem Kopf-Halstumorzentrum mit allen beteiligten Fachdisziplinen besprochen und ein individuell angepasstes Behandlungskonzept für jeden einzelnen Patienten erstellt. Danach richtet sich neben der Indikation zur Operation und die individuell erforderliche Ausdehnung eines möglichen operativen Eingriffs. Auch bei bösartigen Tumoren der Kopfspeicheldrüsen ist der Erhalt des Gesichtsnervens ein wesentliches Ziel bei der Therapie. In Fällen ausgedehnter bösartiger Tumore mit Einwachsen des Tumors in den Gesichtsnerven bieten wir darüber hinaus alle Möglichkeiten der Nervenrekonstruktionen an. Bei fortgeschrittenen Tumoren ist je nach Ausdehnung die zeitgleiche Mitentfernung von Lymphknoten des Halses erforderlich. Ergänzend zu einer operativen Therapie kann bei bösartigen Tumoren der Kopfspeicheldrüsen eine zusätzliche Bestrahlungstherapie oder Kombinationstherapie aus Bestrahlung- und Chemotherapie sinnvoll sein. Welches Therapieverfahren am sinnvollsten ist wird dabei auf Basis der individuellen Situation festgelegt. Nach Abschluss der Behandlung bieten wir unseren Patienten eine langfristige ambulante Tumornachsorge bei uns an, die abwechselnd mit den Nachsorgeuntersuchungen bei dem niedergelassenen HNO-Arzt erfolgt.
Im Kopf- und Halsbereich befinden sich drei paarig angelegte große Speicheldrüsen, die für die für die Verdauung erforderliche Speichelproduktion verantwortlich sind und den Speichel in die Mundhöhle abgeben.
Symptome
Entzündungen treten vor allem im Bereich der Ohrspeicheldrüse, seltener im Bereich der Unterkieferspeicheldrüse auf. Bei Entzündungen der Ohrspeicheldrüse besteht meist eine schmerzhafte Schwellung und Verhärtung der gesamten vor der Ohrmuschel und dem Unterkieferwinkel liegenden Ohrspeicheldrüse. Ist die Unterkieferspeicheldrüse betroffen besteht diese schmerzhafte Schwellung unterhalb des Unterkiefers. In manchen Fällen besteht ein eitriger Geschmack im Mund.
Ursachen
Einseitige Entzündungen der Ohrspeicheldrüse sind oftmals durch Bakterien bedingt, die sich aufgrund einer zu geringen Speichelbildung in dieser Kopfspeicheldrüsen ansammeln. Ursachen für eine zu geringe Speichelproduktion sind dabei unter anderem eine eingeschränkte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme insbesondere bei älteren Menschen, eine eingeschränkte Mundhygiene wie auch eine stattgehabte Bestrahlungstherapie im Kopf-Halsbereich. Entzündungen der Unterkieferspeicheldrüse können infolge eines Speichelsteins in dieser Kopfspeicheldrüse entstehen, der die Ansammlung von Bakterien in der Drüse begünstigt.
Bei einer Entzündung beider Ohrspeicheldrüsen muss an eine Virusinfektion im Rahmen einer Mumpsinfektion gedacht werden.
Therapie
Bei bakteriellen Infektionen der Kopfspeicheldrüsen ist eine Therapie mit Antibiotika erforderlich, die je nach Ausprägung der Entzündung ggf..als Infusion verabreicht werden muss. Zusätzlich muss durch einen ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und Verwendung speichelfördernder Substanzen die Speichelproduktion angeregt werden. Bei Vorliegen eines Speichelsteins ist die operative Entfernung desselben notwendig.
Im Kopf- und Halsbereich befinden sich drei paarig angelegte große Speicheldrüsen, die für die für die Verdauung erforderliche Speichelproduktion verantwortlich sind und den Speichel in die Mundhöhle abgeben.
Symptome
Speichelsteine treten meist in der Unterkieferspeicheldrüse, deutlich seltener in der Ohrspeicheldrüse, auf. Bei Vorliegen eines Speichelsteins kommt es deshalb typischerweise während und nach der Nahrungsaufnahme zu einer einseitigen schmerzhaften Schwellung unterhalb des Unterkiefers, die sich nach einer gewissen Zeit wieder zurückbildet.
Ursachen
Speichelsteine entstehen durch eine Veränderung der Speichelzusammensetzung. Nach ihrer Bildung können sie den Ausführungsgang der jeweiligen Drüse teilweise oder vollständig verlegen und hierdurch zu einem Speichelstau in der Drüse führen.
Therapie
Ziel der Behandlung ist die Entfernung des Speichelsteins, um den Speichelabfluss wieder zu gewährleisten. Bei Vorliegen eines Steins im Ausführungsgang der Drüse wird dafür im Rahmen eines meist ambulanten Eingriffs der Gang geschlitzt und der Stein entnommen. In Fällen, in denen der Stein tief in der Drüse selbst liegt muss ggf. die betroffene Speicheldrüse mitentfernt werden. Bei einer begleitenden Speicheldrüsenentzündung ist eine antibiotische Therapie angebracht.