Allg. Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie, Blutstammzelltransplantation, Gastroenterologie, Palliativmedizin
Allg. Innere Medizin
In unserer Klinik werden Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Leber und Gallenwege sowie der Bauchspeicheldrüse behandelt. Zudem bieten wir Behandlungen bei Blut- und Lymphdrüsenkrankheiten sowie Gerinnungsstörungen und Infektionen aller Art an. Viele Patienten werden uns zugewiesen, um Beschwerden genauer zu untersuchen, für die sich auf den ersten Blick keine Ursache finden lässt.
Die Bauchspeicheldrüse hat zwei wichtige Aufgaben. Sie gibt zum einen Verdauungssekrete an den Dünndarm ab, wo die Nahrungsbestandteile dann zerlegt und ins Blut aufgenommen werden. Zum anderen gibt sie Hormone ins Blut ab: nämlich Insulin, das den Blutzucker senkt, und Glukagon, das den Blutzucker ansteigen lässt. Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse heißt Pankreatitis. Unterschieden werden akute und chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen. Bei der chronischen Form kommt es wiederholt zu Entzündungsschüben. Bei der akuten Pankreatitis entzündet sich das Organ plötzlich und kann seine Funktionen unter Umständen nicht mehr ausreichend erfüllen.
Man kennt zwei Verlaufsformen: eine leichtere mit Schwellung und Funktionsstörung sowie eine schwere Form. Letztere führt dazu, dass das Drüsengewebe teilweise oder komplett abstirbt. Diese schwere Entzündung zieht oft weitere Organe wie Lunge, Herz, Darm oder Nieren in Mitleidenschaft und kann lebensbedrohlich sein.
Symptome
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung äußert sich vor allem durch Schmerzen im Oberbauch, die ausstrahlen können. Bei der chronischen Form verlieren Betroffene meistens an Gewicht und leiden unter Durchfällen.
Ursache
Meistens wird die Bauchspeicheldrüsenentzündung durch Gallensteine verursacht, die im Gallengang eingeklemmt sind oder waren. Sie verhindern den Abfluss des Bauchspeicheldrüsensekrets. Eine weitere häufige Ursache ist ein zu starker Alkoholkonsum. Wichtig ist es, seltenere Ursachen zu finden – zum Beispiel Medikamentenunverträglichkeiten –, da diese gut behandelbar sind.
Therapie
Eingeklemmte Gallensteine können wir durch einen endoskopischen Eingriff aus dem Gallengang entfernen. Dabei gehen wir mit einem Endoskop über den Mund durch den Magen bis zum Zwölffingerdarm: Dort münden der Bauchspeicheldrüsen- und der Gallengang. Das Endoskop hat eine Kamera und schickt die Bilder auf einen Monitor. Über das Endoskop können wir einen kleinen Schnitt zur Erweiterung des Gallen- oder Bauchspeicheldrüsenganges setzen. Dann können wir die eingeklemmten Steine entfernen oder durch Entzündung verengte Stellen mit einem Stent überbrücken. Die Therapie der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung ist abhängig von der Verlaufsform. Eine schwere Verlaufsform müssen wir oft intensivmedizinisch betreuen.
Im Fall einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung ersetzen wir die verlorenen Funktionen durch Medikamente. Darüber hinaus kommt es darauf an, die Schmerzen zu behandeln. Bei Komplikationen wie Engstellen an den Bauchspeicheldrüsen- und Gallenwegen sowie Zysten und Abszessen nehmen wir ebenfalls endoskopische Eingriffe vor.
Menschen mit einer Anämie haben zu wenig rote Blutkörperchen und zu wenig roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) im Blut. Da das Eiweiß Hämoglobin im Körper für den Transport von Sauerstoff verantwortlich ist, kommt es bei einem Mangel zu einer verminderten Sauerstoffversorgung. Es gibt unterschiedliche Formen von Anämien, zum Beispiel eine Eisenmangel-Anämie.
Symptome
Symptome einer Anämie sind: Blässe, geminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Schwindel und Konzentrationsschwäche. Möglich sind zudem Atemnot, Rauschen in den Ohren und ein verstärktes Kältegefühl. Bestimmte Formen der Anämie können zudem mit einem Unruhegefühl, dem sogenannten „Restless-legs-Syndrom“ (RLS), verbunden sein.
Ursachen
Eine Anämie kann vielfältige Ursachen haben. Das Hämoglobin und die roten Blutkörperchen werden im Knochenmark gebildet und verbleiben dann für circa drei Monate im Blut. Eine Anämie entsteht, wenn der Nachschub aus dem Knochenmark gestört ist (Bildungsstörung). Alternativ kann es dazu kommen, wenn rote Blutkörperchen vorzeitig zerstört werden oder verloren gehen. Die häufigste Ursache für eine Blutbildungsstörung ist der Mangel an folgenden Baustoffen: Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure.
Therapie
Wir wählen die Behandlung abhängig von der Ursache. Häufig folgen diese Schritte:
- Bei einer Anämie durch Blutverlust müssen wir die Blutungsquelle finden (zum Beispiel ein Magengeschwür) und zum Stillstand bringen. Gegebenenfalls sind Bluttransfusionen notwendig.
- Eisenmangel wird oft durch chronische Blutungen ausgelöst, da mit jedem Tropfen Blut auch Eisen verloren geht. Selten ist die Ernährung der Auslöser. Falls doch, sollten die Betroffenen ihre Ernährung umstellen. Wir bieten Ihnen hierfür eine Ernährungsberatung an.
- Vitamin B12- oder Folsäuremangel: Hier kann es ebenfalls helfen, die Ernährung umzustellen. Insbesondere bei einem Vitamin B12-Mangel können aber auch eine Magenerkrankung und eine verminderte Aufnahme von Vitamin B12 dafür verantwortlich sein.
- Bei einer Nierenschwäche als Auslöser der Anämie setzen wir das Hormon Erythropoetin („Epo“) ein, das die Blutbildung fördert.
- Blutbildungsstörungen aufgrund von Knochenmarkerkrankungen sind seltener. Sie erfordern eine besondere Diagnostik und Therapie. Diese Erkrankungen sind einer der Schwerpunkte unserer Klinik.
Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Blutgefäß oder im Herzen. Dieser Blutpfropf behindert den Blutstrom.
Symptome
Eine Thrombose bleibt oft unbemerkt. Bei folgenden Anzeichen gilt jedoch erhöhte Aufmerksamkeit:
- Spannungsgefühl, Schweregefühl im betroffenen Bein/Fuß
- Ziehende Schmerzen, die einem Muskelkater sehr ähnlich sind
- Anschwellen eines Knöchels/Unterschenkels/ganzen Beins
- Bläuliche Verfärbung der Haut (Zyanose), verstärkte Venenzeichnung
Ursachen
Mögliche Auslöser einer Thrombose sind:
- Verlangsamter Blutfluss
- Längere Inaktivität
- Ausgedehnte Krampfadern
- Herzschwäche
- Druck auf das Gefäß
- Krebserkrankungen
- Angeborene und/oder erworbene Gerinnungsstörungen
Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes mellitus, hormonelle Verhütungsmittel (Antikonzeptiva) und Fettstoffwechselstörungen begünstigen eine Thrombose.
Therapie
- Venöse Thrombosen behandeln wir in der Regel mit gerinnungshemmenden Medikamenten.
- Bei Arm- und Beinvenenthrombosen hilft außerdem ein Kompressionsstrumpf in Verbindung mit verordnetem, bewusstem Gehen. Die weithin geübte Immobilisierung von mobilen Patienten ist durch keine Studie gestützt.
- Der Arm/das Bein sollte hochgelagert werden.
- Ausgedehnte Thrombosen in Krampfadern entfernen wir durch einen kleinen Hautschnitt.
- Bei akuter Bedrohung einer Extremität und in ausgewählten Fällen kann eine Thrombektomie oder eine Thrombolyse erforderlich sein. Im Rahmen der Thrombektomie wird das Blutgerinnsel operativ entfernt. Lösen wir das Gerinnsel mithilfe von Medikamenten auf, sprechen wir von einer Thrombolyse.
- Patienten sollten auf intensive sportliche Betätigung, Sauna und Massage verzichten.
- Wir beraten die Betroffenen zu ihrem Lebensstil. Wichtig: langes Sitzen und Stehen vermeiden, häufig Gehen und Schwimmen, Gewicht und Stuhl regulieren.
Zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) gehören Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Morbus Crohn kann im gesamten Verdauungstrakt auftreten, das heißt vom Mund bis zum After. Der untere Dünndarm sowie der Dickdarm sind jedoch am häufigsten entzündet. Im Gegensatz zu Morbus Crohn ist bei der Colitis ulcerosa ausschließlich der Dickdarm betroffen. Beide Krankheiten verlaufen in Schüben: In dieser Zeit sind die Beschwerden besonders stark. Es kommt aber auch immer wieder zu Ruhephasen. Viele Menschen erkranken zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr.
Symptome
Die Symptome der beiden Erkrankungen sind ähnlich. Kennzeichnend sind schleimiger bis hin zu dünnflüssigem und teilweise blutigem Stuhl sowie krampfartige Schmerzen im rechten Unterbauch – und dies über einen längeren Zeitraum. Weitere Symptome, die ein Hinweis sein könnten: Fieber, Gewichtsverlust, häufiger Stuhldrang, Erbrechen, entzündete Gelenke oder Hautveränderungen. Bei Patienten, die blutigen Stuhl ausscheiden, kann sich eine Blutarmut (Anämie) entwickeln.
Ursachen
Die Ursachen für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind bislang noch nicht hinreichend erforscht. Es wird vermutet, dass eine Vielzahl der Betroffenen erblich vorbelastet ist. Ebenso diskutieren Wissenschaftler die Rolle von Umweltfaktoren oder die Rolle des Mikrobioms, der individuellen Darmflora. Hingegen gilt es als gesichert, dass Rauchen Morbus Crohn begünstigt.
Therapie
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronische Erkrankungen. Heilbar ist lediglich die Colitis ulcerosa – allerdings nur durch einen Eingriff von großer Tragweite, nämlich der Entfernung des kompletten Dickdarms. Dieser Schritt ist der Ausnahmefall. Ansonsten ist es das Ziel der Therapie, die Entzündung zu so gut wie möglich einzudämmen und somit die Beschwerden zu lindern. Dazu müssen wir wissen, welche Bereiche des Verdauungstraktes befallen sind, wie stark die Schmerzen sind und wie oft es zu Krankheitsschüben kommt.
Wir setzen einerseits klassische, entzündungshemmende Medikamente ein, zum Beispiel Kortison oder 5-Aminosalizylsäure. Andererseits gibt es relativ neue und gut wirksame sogenannte Biologika – Antikörper gegen körpereigene, entzündungsfördernde Stoffe.
Die Patienten können die Medikamente als Tabletten, Injektionen (in eine Vene), Zäpfchen oder Schaum erhalten. Außerdem müssen sie ihre Lebensgewohnheiten anpassen, da sie aufgrund der Durchfälle wichtige Nährstoffe verlieren und meistens stark abnehmen. Zudem vertragen die Betroffenen häufig bestimmte Lebensmittel nicht mehr. Darum ist manchmal Trinknahrung angebracht. Unser Ernährungsteam berät die Patienten ausführlich dazu. Eine spezifische Diät existiert für diese Erkrankungen indes nicht.
Die Galle ist eine Flüssigkeit, die von der Leber gebildet, in der Gallenblase gesammelt und dort konzentriert wird. Sie spielt für die Verdauung und Aufnahme von Nahrungsfetten eine wichtige Rolle. So gibt die Gallenblase nach der Nahrungsaufnahme – besonders bei fettreichen Speisen – die gespeicherte Gallenflüssigkeit über den Gallengang in den Zwölffingerdarm ab und unterstützt so die Fettverdauung.
Bestimmte chemische Veränderungen in der Galle führen dazu, dass sich Kristalle bilden, aus denen Gallensteine hervorgehen können. Gallensteine verursachen nicht zwangsläufig Beschwerden. Sie sind jedoch in vielen Fällen für eine Entzündung der Gallenblase verantwortlich. Auch Menschen mit entfernter Gallenblase können durch eine Steinbildung in den Gallengängen Beschwerden haben.
Symptome
Blockieren Gallensteine den Gallengang und somit den Abfluss der Gallenflüssigkeit in den Dünndarm, entsteht ein Flüssigkeitsrückstau. Dadurch wird die Gallenwand überdehnt und die Schleimhaut gereizt. Dies verursacht Schmerzen im rechten Oberbauch. Schlimmstenfalls führt der Rückstau zu einem Durchbruch der Gallenblase. In der Folge entzündet sich das Bauchfell, was starke Schmerzen sowie Fieber und Schüttelfrost auslöst. Sind die Gallensteine im Gallengang eingeklemmt, behindert das den Ausfluss der Galle in den Darm. Darum empfinden Betroffene häufig starke, krampfartige Schmerzen im Oberbauch (Kolik). Darüber hinaus kann es zu einer Entfärbung des Stuhls und zu einer Dunkelfärbung des Urins kommen.
Ursache
Risikofaktoren für Gallensteine sind: Ungesunde, fetthaltige Ernährung, Übergewicht, fortgeschrittenes Alter oder erbliche Veranlagung.
Therapie
- Bei einer Gallenkolik setzen wir zunächst Schmerzmittel und krampflösende Medikamente ein. Gelegentlich kann auch eine Therapie mit Antibiotika angezeigt sein.
- Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft sollte eine entzündete Gallenblase rasch operiert werden. Dazu nutzen wir minimal-invasive Verfahren. Minimal-invasiv bedeutet: Es sind keine oder nur sehr kleine Schnitte von außen nötig. Nach der Entfernung der Gallenblase dauert der stationäre Aufenthalt nur wenige Tage. Wenn ein Gallenstein den Gallengang blockiert, stehen uns endoskopische Techniken zur Verfügung. Diese sind ebenfalls minimal-invasiv.
Lungenentzündungen (Pneumonien) gehören in Deutschland zu den Volkskrankheiten. Dabei ist das Lungengewebe entzündet. Die hauptsächlichen Formen sind die typische bakterielle Pneumonie und die atypische Pneumonie. Abhängig vom Erreger, Gesundheitszustand und Alter des Patienten kann eine Lungenentzündung unterschiedlich verlaufen. Während junge, gesunde Menschen die Erkrankung in der Regel gut überstehen, kann sie für ältere Betroffene mit einem schwächeren Immunsystem lebensbedrohlich sein.
Symptome
Typische bakterielle Pneumonie: Dieser Erkrankungstyp tritt häufig in der kalten Jahreszeit auf, wenn Erkältungen umgehen. Es beginnt oft mit einem Infekt im Hals oder Rachen. Symptome einer Lungenentzündung sind: Schüttelfrost, schneller Anstieg der Körpertemperatur – nicht selten bis 40 Grad, Abhusten von Schleim, oberflächliche Atmung, Brustschmerzen beim Einatmen, ausgeprägtes Krankheitsgefühl.
Atypische Pneumonie: Die Beschwerden entwickeln sich eher langsam. Kennzeichnend für die atypische Pneumonie können sein: Kopf- und Gliederschmerzen, kaum Fieber, trockener, langanhaltender Husten, ein schwächeres Krankheitsgefühl.
Ursachen
Meistens lösen Bakterien, etwa Pneumokokken, eine Lungenentzündung aus. Seltener wird sie durch Infektionserreger wie Viren oder Pilze hervorgerufen. Fremdkörper, die in die Lunge gelangen, können ebenfalls dafür verantwortlich sein. Manche Lungenentzündungen entstehen auch durch Reize wie beispielsweise eingeatmete Gase, Stäube oder Strahlen.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach dem Erreger, dem Gesundheitszustand und Alter des Patienten. Neben symptomatischen Maßnahmen wie Inhalationstherapie, einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und einer eventuellen Gabe von Sauerstoff steht die medikamentöse Therapie: fiebersenkende Präparate, Hustenlöser oder gegebenenfalls Hustenstiller zur Nacht und Antibiotika, die an das zu erwartende Erregerspektrum angepasst sind.
Jüngere Menschen ohne Begleiterkrankungen können gegebenenfalls zu Hause behandelt werden. Bei ihnen heilt die Erkrankung normalerweise ohne Folgeschäden aus. Ältere Patienten, die häufig mehrere Vorerkrankungen haben, sollten zumindest zu Beginn stationär betreut werden.