Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Urogynäkologie
Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden sind die häufigsten Erkrankungen im urogynäkologischen Bereich. Es gibt verschiedene Gründe für einen unwillkürlichen Harnverlust: Man spricht dann von einer „schwachen Blase“. Die Blase ist aber nicht immer und nicht zwangsläufig für eine Inkontinenz verantwortlich.
Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden
Generell wird zwischen einer Harn- und einer Stuhlinkontinenz unterschieden. In diesem Abschnitt widmen wir uns der Harninkontinenz. Sie taucht nicht nur in steigendem Alter auf, sondern auch bei jüngeren Frauen. Bis zu einem Drittel aller Frauen sind von Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden betroffen. Wir bieten für diese Beschwerden eine eigene Sprechstunde an, die ein Oberarzt leitet.
Symptome
- unwillkürlicher Urinverlust (Belastungsinkontinenz, hieß früher auch Stressinkontinenz),
- plötzlicher und übermäßig starker Harndrang (Dranginkontinenz),
- Mischinkontinenz (Symptome der Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz treten gemeinsam auf),
- selbstständige Entleerung der Blase (Reflexinkontinenz),
- ständiger Verlust von Urin, die Ursache liegt jedoch außerhalb der Harnwege (extraurethrale Inkontinenz).
Ursachen
Die häufigsten Ursachen sind Schwangerschaft und Geburt. Hinzu kommt eine gewisse Bindegewebsschwäche. Übergewicht kann ebenfalls Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden verursachen. Auch bei Frauen, die viel und schwer heben müssen, könnnen sich die Symptome zeigen.
Die Belastungsinkontinenz steht in unserer Fachabteilung im Fokus. Frauen sind davon weitaus häufiger betroffen als Männer. Das liegt daran, dass Frauen ein breiteres Becken und relativ schwache Beckenbodenmuskeln haben. Schwangerschaften und Entbindungen strapazieren den Beckenboden zusätzlich. Weiterhin sind Operationen und Verletzungen im Beckenbereich oft die Ursache einer Belastungsinkontinenz.
Therapie
Eine Behandlung muss stets individuell angepasst werden. Vielfach hilft ein Beckenbodentraining, das unter fachkundiger Leitung, etwa von Physiotherapeuten, stattfinden sollte. In unserer Klinik behandeln wir zudem mit konservativen und modernen operativen Verfahren. Dazu gehören:
- spannungsfreie Netztechniken,
- Schlingentechniken,
- die Unterspritzung der Harnröhre.