Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Erkrankungen des Halses
Bei Halszysten handelt es sich um angeborene Veränderungen von Strukturen im Bereich der Halsweichteile, die im Laufe des Lebens z. B. durch einen vermehrten Flüssigkeitseintritt oder Entzündungen in Erscheinung treten. Hierbei werden auf Zysten, die in der Mittellinie des Halses auftreten (mediane Halszysten) von Zysten am seitlichen Hals (laterale Halszysten) unterschieden.
Symptome
Typische Symptome von Halszysten sind meist schmerzlose glatt begrenzte Schwellungen, die in der Mitte des Halses oberhalb der Schilddrüse oder am seitlichen Hals auftreten können. Da es sich hierbei um Strukturen handelt, die bereits seit Geburt bestehen, können diese Schwellungen sowohl bereits im Kindesalter wie auch erst im fortgeschritteneren Erwachsenenalter auffällig werden. Durch Vermehrung der Flüssigkeit in der Zyste können Schwellungen innerhalb kurzer Zeit erheblich an Größe zunehmen. Bei Entwicklung von Entzündungen in der Zyste können diese zu erheblichen Schmerzen und Rötung der bedeckenden Haut führen.
Ursachen
Mediane Halszysten entstehen durch eine Flüssigkeitszunahme in einer in der Mitte des Halses gelegenen Struktur, die bei der Entwicklung der Schilddrüse eine Rolle spielt (Ductur thyroglossus).
Bei lateralen Halszysten kommt es zu einer Flüssigkeitszunahme in einer an der Seite des Halses gelegenen Struktur, die sich im Laufe der Entwicklung des Embryos im Mutterleib in der Regel wieder zurückbildet. Ein Bestehenbleiben dieser Struktur (Sinus cervicalis) bildet die Grundlage für das Auftreten einer lateralen Halszyste.
Therapie
Um das Auftreten von Entzündungen sowie einer unkontrollierten Größenzunahme zu vermeiden sollte bei jedem Verdacht auf das Vorliegen einer Halszyste eine vollständige Entfernung derselben erfolgen. Hierdurch wird gleichzeitig auch eine andere, möglicherweise gefährlichere, Ursache eines Tumors im Bereich der Halsweichteile ausgeschlossen. Im Falle einer akuten Entzündung einer Halszyste erfolgt in der Regel zunächst eine antibiotische Therapie und ggf. operative Entlastung des Eiters in der Zyste. Nach vollständiger Abheilung der Entzündung wird dann die vollständige Entfernung durchgeführt.
Knoten in der Schilddrüse sind häufig, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens solcher Knoten nimmt im Laufe des Lebens zu. So haben etwa 50% aller Menschen ab dem 60. Lebensjahr einen oder mehrere Schilddrüsenknoten.
Symptome
Kleinere und mittelgroße Knoten in der Schilddrüse sind in der Regel nicht zu tasten und fallen deshalb meist erst als Zufallsbefund im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung des Halses auf, die aus einem anderen Grund durchgeführt wird. Bei Zunahme der Größe kann ein Knoten in der Schilddrüse von außen zu tasten sein. Erst bei sehr großen Knoten kommt es zu einem Druckgefühl oder Schluckbeschwerden. Bei Knoten, die vermehrt Schilddrüsenhormone produzieren (autonome Adenome) kann es zum Auftreten einer Schilddrüsenüberfunktion kommen. Typische Symptome hiervon sind z. B. übermäßiges Schwitzen, ungewollte Gewichtsabnahme, Unruhe oder Herzrasen.
Ursachen
Häufigste Ursachen für das Auftreten von gutartigen Schilddrüsenknoten ist das Vorliegen eines Jodmangels. Bei den häufig bestehenden Zysten in der Schilddrüse werden Entzündungen, Verletzungen sowie eine genetische Veranlagung verantwortlich gemacht. Auch bei bösartigen Schilddrüsenknoten (Schilddrüsenkrebs) spielt eine genetische Veranlagung sowie ein Jodmangel eine Rolle. Eine weitere Ursache hierfür können Strahlenbelastungen der Halsregion insbesondere im Kindes- und Jugendalter sein.
Therapie
Auch wenn der weit überwiegende Anteil der Schilddrüsenknoten gutartig sind muss bei Nachweis eines Knotens in der Schilddrüse eine Abklärung erfolgen, um das Vorliegen eines Schilddrüsenkrebses auszuschließen. Besonderer Bedeutung kommen hier Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse zu, bei denen bereits auf Basis der Größe und genauen Form des Knotens mit hoher Wahrscheinlichkeit abgeschätzt werden kann, ob es sich bei dem Knoten um einen gut- oder bösartigen Knoten handelt. Neben einer Abklärung der Schilddrüsenhormone im Rahmen einer Blutabnahme kann bei größeren Knoten ab etwa 1 cm Durchmesser die Durchführung einer Szintigraphie sinnvoll sein. Hierbei werden Knoten in Abhängigkeit ihrer Hormonproduktion in kalte oder warme Knoten eingeteilt. Auch wenn nur ein kleiner Teil der kalten Knoten bösartig ist muss in diesen Fällen eine feingewebliche Abklärung derselben mittels Biopsie oder Entfernung im Rahmen einer Teilentfernung der Schilddrüsen erfolgen, um eine genaue Aussage treffen z können.