Die Zytostatika-Abteilung
Onkologische Patientinnen und Patienten optimal versorgt
Die Zytostatika-Abteilung am St. Johannes Hospital ist eine spezialisierte Einrichtung, die Dienstleistungen im Rahmen der pharmazeutischen Onkologie anbietet. Diese umfassen eine breite Palette von Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die darauf abzielen, dass onkologische Patienten optimal versorgt werden. Dabei kümmert sie sich insbesondere darum, die sichere und effektive Verwendung von Arzneimitteln bei der Behandlung von Krebserkrankungen zu gewährleisten.
Das Versorgungsspektrum der Zytostatika-Abteilung deckt zurzeit mit > 60.000 onkologischen Zubereitungen pro Jahr insgesamt 14 onkologische Kliniken im ambulanten und stationären Sektor und eine onkologische Praxis ab.
Leitung: Mathias Nietzke
Tel.:0231/1843-31720
mathias.nietzke@joho-dortmund.de
Stellvertretende Leitung: Olivia Leschik
Tel.: 0231/1843-31734
Pharmazeutisch-Onkologische Dienstleistungen:
Das pharmazeutische Team aus Apothekern und Pharmazeutisch-Technischen Assistenten (PTA) ist verantwortlich für die Herstellung patientenindividueller steriler Zubereitungen mit Zytostatika und monoklonalen Antikörpern und die Koordination der dahinterstehenden Logistik.
Die meisten onkologischen Präparate sind nicht anwendungsfertig verfügbar und müssen individuell für den einzelnen Patienten zubereitet werden. Bei diesen Präparaten handelt es sich um hochwirksame Substanzen, von denen ein Gefährdungspotential für das beteiligte Personal und die Arbeitsumgebung besteht.
Das spezialisierte Personal achtet auf die Einhaltung der speziellen Vorschriften und Anforderungen für die sichere Handhabung von Zytostatika und stellt sicher, dass die Medikation gemäß den Vorgaben zubereitet wird. Dabei werden strenge Vorschriften zur Vermeidung von Kontaminationen und zur Gewährleistung der Produktqualität und Arbeitssicherheit eingehalten. Es werden auch Umgebungsparameter wie Temperatur und Luftqualität der Herstellungs- und Lagerräume überwacht, um die Sicherheit und Wirksamkeit der hergestellten Zubereitungen zu gewährleisten.
Apotheker überprüfen die eingehenden Therapieanforderungen auf medizinische sowie pharmazeutische Plausibilität – wie richtige Dosierung, Zubereitung und Verabreichung – und planen die Zytostatika-Herstellung gemäß der Verordnung. Die Vorbereitung, Herstellung und Dokumentation der Zubereitungen wird von den PTA sichergestellt. Jeder Arbeitsschritt wird dabei im 4-Augen-Prinzip gegenkontrolliert.
Jede Zubereitung durchläuft anschließend eine strenge Endkontrolle durch den verantwortlichen Apotheker. Nach einer finalen Freigabe werden die Therapien an die versorgten Einrichtungen geliefert.
Das Team arbeitet eng mit weiteren onkologischen Fachkräften zusammen, um die bestmögliche Versorgung für Krebspatienten zu gewährleisten und ist an der Erstellung lokaler Leitlinien und QM-Dokumente beteiligt.
Die Apotheker fungieren als Ansprechpartner und kompetente Berater für alle Anfragen der beteiligten Gesundheitsfachkräfte rund um das Thema Onkologie von A wie Applikationstechniken über I wie Interaktionen bis Z wie Zytostatika. Dafür steht die Telefon-Hotline der Zytostatika-Abteilung werktäglich von 07:00 bis 16:00 Uhr zur Verfügung.
Außerhalb der Dienstzeiten ist eine hämato-onkologische Rufbereitschaft mit onkologisch-pharmazeutischem Personal zusätzlich zur allgemeinen Rufbereitschaft der Apotheke sichergestellt.
Schulungen zur sicheren Anwendung von Zytostatika und weiteren onkologischen Arzneimittelthemen werden angeboten, um das Wissen und die Fähigkeiten des Personals auf dem neuesten Stand zu halten.
Die Sicherstellung der Arzneimitteltherapiesicherheit beginnt bei der Unterstützung der versorgten Kliniken im Therapieplanmanagement. Die Zytostatika-Abteilung erstellt und verwaltet in enger Zusammenarbeit mit den Verordnern Therapieschemata nach aktuellen Therapieempfehlungen in der Zytostatika-Software Zenzy2®.
Dabei wird ein Ablaufschema der Therapie unter Berücksichtigung der zu verabreichenden Therapien sowie unterstützender Medikamente (sogenannte Supportivmedikation) hinterlegt. Zeitgleich wird eine Patienteninformation mit relevanten Hinweisen zur speziellen Therapie erstellt.
Dies ermöglicht den Onkologen die einfache, schnelle und sichere Verordnung inklusive relevanter Begleittherapien und bietet Vorlagen für die einfache Dokumentation der durchgeführten Therapie durch das onkologische Pflegepersonal.
Bei der wöchentlichen Teilnahme an der Tumorkonferenz unterstützen die Apotheker mit ihrem Arzneimittelfachwissen, der Plausibilisierung der Therapieentscheidungen mit der Onko-App und bei der Protokollierung der getroffenen Therapieentscheidungen.
Im Zuge des Notfallmanagements stellt die Zytostatika-Abteilung Notfall-Sets für die Paravasat-Behandlung und Spill-Kits bei Zytostatika-Verschüttungen bereit. Im Falle onkologischer Notfälle steht das Team unterstützend in Beratung, Dokumentation und Durchführung der Notfallmaßnahmen zur Seite.
Das GCP-zertifizierte Team unterstützt bei der Durchführung Klinischer Studien an den Standorten der versorgten Kliniken. Dabei werden Tätigkeiten im Rahmen der Logistik, Lagerung und Zubereitung von Studienmedikation mit entsprechender Dokumentation durchgeführt. Dies stellt die Verfügbarkeit von neuen Therapieansätzen für unsere versorgten Patienten sicher und leistet einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung neuer Krebsmedikamente und Therapieansätze.
Die Zytostika-abteilung übernimmt vielfältige Aufgaben im Abrechnungsmanagement, sowohl bei ambulanter als auch stationärer Therapie. Dabei engagiert sich das Team auch als Abrechnungsreferenz und berät sowohl andere Klinikapotheken in Westfalen-Lippe als auch die Krankenkassen.
Seit 2013 entwickelt und pflegt die Zytostatika-Abteilung in enger Zusammenarbeit mit Onkologen sowohl der versorgten Kliniken als auch externen die Onko-App. Die Onko-App ist gedacht als webbasiertes Unterstützungssystem für onkologisch tätige Ärzte und weitere in der Versorgung beteiligte Berufsgruppen. Seit 2018 ist diese Plattform online und wird inzwischen von weit über 150 Kliniken und Praxen im deutschsprachigen Raum genutzt.