Intensivmedizin - Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Aufmerksamkeit hoch drei
Bei lebensbedrohlichen Krankheiten oder Verletzungen benötigen Patienten eine schnelle und intensive Versorgung. Diese leisten unsere drei Intensivstationen: Auf der medizinischen Intensivstation behandeln wir Patienten mit internistischen Erkrankungen und auf der operativen Intensivstation diejenigen, die nach schweren Eingriffen oder durch bestehende Vorerkrankungen einen besonderen Betreuungsbedarf haben. Unsere Intensiv-Pflegeeinheit steht Patienten zur Verfügung, die über einen längeren Zeitraum intensiver Pflege bedürfen.
Vielen Menschen bereitet der Gedanke an eine Intensivstation Unbehagen. Der Grund dafür liegt mitunter im kritischen Zustand eines lieben Menschen. Zudem kann auch die ungewohnte Umgebung befremdlich wirken. Wir wollen Sie als Angehörige daher ausführlich über unsere Intensivstationen, deren Arbeitsweise sowie über Besuchszeiten und Kontaktmöglichkeiten zu Ärzten informieren. Weiterhin finden Sie hier hilfreiche Tipps, wie Sie sich als Besucher auf einer Intensivstation am besten verhalten sollten.
Wir informieren Angehörige telefonisch oder im persönlichen Gespräch über den Zustand des Patienten. Auskünfte dürfen grundsätzlich nur von einem Arzt erteilt werden. Wir bitten Sie deshalb um Verständnis, wenn Sie einen Moment warten oder später erneut anrufen müssen. Oft behandelt der Stationsarzt gerade andere Patienten – das hat verständlicherweise Vorrang. Grundsätzlich berichtet nur der operierende Arzt vom Verlauf einer Operation. Bitte vereinbaren Sie bei Bedarf einen individuellen Gesprächstermin über die jeweilige Station oder das Sekretariat der entsprechenden Klinik.
Es ist uns wichtig, die Privatsphäre der Patienten zu schützen. Wir wollen insbesondere verhindern, dass unbefugte Personen Details über den Zustand eines Patienten erhalten. Daher sollten ausschließlich Angehörige anrufen. So lassen sich mögliche Missverständnisse vermeiden und die Anzahl der Telefonate für den Stationsarzt reduzieren. Die telefonischen Auskünfte können aus verschiedenen Gründen nicht sehr detailliert sein. Genauere Erklärungen gibt der Arzt Ihnen aber gerne im persönlichen Gespräch.
Sie als Besucher sind nicht gefährdet, wenn Ihr Angehöriger von einer Infektion betroffen ist. Allerdings können sich Keime, die sich auf Ihrer Haut befinden, auf den abwehrgeschwächten Patienten übertragen werden. In den meisten Fällen geschieht das über die Hände. Eine gründliche Desinfektion mit den bereitstehenden Hautdesinfektionsmitteln ist vor Betreten der Station daher sehr wichtig. Blumen sind aus den genannten Gründen auf einer Intensivstation ebenfalls nicht sinnvoll. Unser Personal berät Sie gerne zu anderen Mitbringseln.
Manchmal sind Patienten von Keimen oder Bakterien befallen, die sehr resistent gegen übliche Antibiotika sind. Diese sind zwar ungefährlich für gesunde Menschen, dürfen sich im Krankenhaus aber keinesfalls verteilen. Gäste und Personal müssen in solchen Fällen bestimmte Hygieneregeln einhalten. Dazu gehört zum Beispiel das Tragen von Handschuhen und Schutzkitteln. Das Pflegepersonal wird Sie in die entsprechenden Verhaltensregeln einweisen.
Die medizinische Intensivstation (MIV) am St.-Johannes-Hospital gehört zur Klinik für Innere Medizin I. Wir behandeln hier Patienten mit internistischen Erkrankungen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Akute Herzprobleme
- Gefäßkrankheiten
- Erkrankungen der Nieren, des Darms oder anderer Organe
- akute Herzinfarkte
- Multiorganversagen
Gemeinsam mit der Klinik für Innere Medizin II sind wir außerdem für Patienten mit hämatoonkologischen Erkrankungen zuständig. Dabei handelt es sich etwa um Blut- oder Knochenmarkskrebs. Die Station ist rund um die Uhr mit einem Arzt besetzt. Eine Pflegekraft betreut zwei bis maximal drei Patienten. Das Herzkatheterlabor, die Dialyse- und die gastroenterologische Abteilung verfügen über eine 24-stündige Rufbereitschaft: So ist garantiert, dass Patienten in dringenden Fällen schnellstmöglich versorgt werden können.
Die medizinische Intensivstation verfügt über Beatmungsplätze mit Monitorüberwachung und Dialysemöglichkeit und ist als überregionales ECMO-Zentrum bekannt.
In Zusammenarbeit mit dem Studienlabor der Cardiac Research bieten wir die Teilnahme an großen internationalen Studien an. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die operative Intensivstation (OIS) gehört zur Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin. Pro Jahr behandeln wir mehr als 2.000 Patienten, von denen sich ein Großteil herz- oder gefäßchirurgischen Eingriffen unterziehen musste. Daher bildet die kardiochirurgische Intensivmedizin einen wichtigen Schwerpunkt der Station. Das ärztliche Team arbeitet im Dreischichtbetrieb: So steht jederzeit ein Arzt zur Verfügung.
Darüber hinaus unterstützen unsere Ärzte eine weitere Intensivpflegeeinheit der Herz-Thorax-Gefäßchirurgie.
Behandlungsspektrum:
Auf der Operativen Intensivstation (OIS) behandeln wir häufig Patienten mit folgenden Krankheitsbildern, Beschwerden oder Bedarf an besonderer bettseitiger diagnostischer Verfahren:
- nach Operationen an Herz, Hauptschlagader oder an einem anderen Organ
- Versorgung von schwerkranken Patienten vor großen Eingriffen
- Behandlung von Patienten mit Komplikationen nach Operationen (zum Beispiel Lungenentzündung, Blutvergiftung, Schlaganfall, Nierenversagen)
- Nierenersatztherapie (Blutwäsche/Dialyse) bei Nierenversagen
- Beatmungstherapie mit einem Beatmungsgerät bei Lungenversagen
- Behandlung der Herzschwäche mit herzunterstützenden Medikamenten und mechanischen Herzunterstützungssystemen (z.B. ECMO)
- TTransthorakale oder Transösophageale Echokardiographie
- erweitertes Herzkreislaufmonitoring mit Einsatz von Kathetern
Besuchsregelung:
Wir freuen uns, wenn unsere Patienten Besuch erhalten. Die Nähe zu lieben Menschen kann zu ihrem Heilungsverlauf wesentlich beitragen. Dennoch muss ein reibungsloser Betriebsablauf gewährleistet sein. Nur so können Pflege- und Ärzteteam ihrer Arbeit am Patienten nachkommen. Daher gilt auf der operativen Intensivstation folgende Regelung:
- Notfallmäßige Aufnahmen
Wird der Patient notfallmäßig auf die operative Intensivstation verlegt, sind Angehörige schon am Aufnahmetag willkommen. So können sie sich frühzeitig über den Zustand des Patienten informieren und dem Personal gegebenenfalls mit wichtigen Informationen bei der Aufnahme weiterhelfen. - Geplante Verlegung
Wird der Patient nach der Operation wie vorgesehen auf die Intensivstation verlegt, ist der Besuch am eigentlichen Operationstag aus organisatorischen Gründen nur in Ausnahmefällen möglich. Meist schläft der Patient noch von der Narkose, sodass er die Anwesenheit seiner Angehörigen nicht registrieren würde. Nach einer Operation können Sie sich telefonisch am späten Nachmittag, etwa ab 16 Uhr, über seinen Zustand erkundigen. Sollte ein längerer Intensivstationsaufenthalt notwendig sein, können Angehörige ab dem zweiten Tag täglich zwischen 16 und 18 Uhr kommen. Im Einzelfall sind nach Absprache auch andere Besuchszeiten möglich.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir von der Regelung nur in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit dem Pflegepersonal sowie den Stationsärzten abweichen. Zudem kann es auch während (und besonders außerhalb) der ausgewiesenen Zeiten zu Wartezeiten kommen, bis Sie zum Patienten vorgelassen werden.
Wenn Sie Ihren Angehörigen besuchen wollen, melden Sie sich bitte über die Gegensprechanlage am Eingang der Station an. Beim ersten Mal wird Sie eine Pflegekraft dort abholen. Maximal zwei Besucher dürfen gleichzeitig ins Krankenzimmer. Bekannte oder Freunde bitten wir, ihr Kommen auf später zu verschieben, wenn der Patient wieder auf der Normalstation liegt. Möchten Sie während Ihres Aufenthalts mit dem Arzt sprechen, wenden Sie sich bitte an das Pflegepersonal.