Die Kraft der Bilder
Hidden places - ein künstlerischer Eingriff
ist ein künstlerisches Gemeinschaftsprojekt einiger Urban Sketcher aus Dortmund und des Vereins Fotokunst Dortmund e.V.
Urban Sketching (skizzieren in der Stadt) ist eine weltweite Community von Gleichgesinnten, die ihre Umgebung zeichnend erkunden und anschließend auch sehr häufig kolorieren. Die Urban Sketchers Dortmund sind ein Teil dieser Gemeinschaft. Es gilt im Sketchingprozess keine Fotografien oder Erinnerungen als Vorlagen zu verwenden, sondern die Motive ausschließlich „wie gesehen“ festzuhalten. Fotokunst Dortmund e.V. wurde 1993 ursprünglich aus Teilnehmern der Foto-Kurse der VHS Dortmund gegründet und ist seit dem 15.09.2016 als eingetragener Verein präsent. Heute sind wir eine Gemeinschaft engagierter Fotografinnen und Fotografen, die auch der modernen digitalen Bildbearbeitung den ihr gebührenden Stellenwert einräumen. Das gleichberechtigte Wort Kunst in Fotokunst kommt nicht von ungefähr. Fotografierende und ihre Werke präsentieren sich künstlerisch und frei für neue Strömungen und Richtungen.
Inspiriert von der erfolgreichen Vorgängerausstellung PinseLinse, die Zeichnungen und Fotografien von Motiven des Dortmunder Stadtteils Hörde im JoHo gezeigt hat, kam der Wunsch auf, eine neue Ausstellung dieser beiden Kunstformen zu schaffen.
Aus dem Kunst versierten Insiderkreis des Krankenhauses kam der Vorschlag, das St. Johannes-Hospital selbst als Motivgeber zu nutzen. Auch wenn hunderte Menschen den Gebäudekomplex alltäglich und beruflich nutzen, so gibt es hier Orte und Plätze, die für Menschen schlicht unbekannt und unzugänglich sind, eben „hidden places".
Auf drei Doppel-Exkursionen zu diesen besonderen Orten entstanden die Werke der Sketcher und Fotografen. Unter fachkundiger Führung und unter strikter Einhaltung der hygienischen Voraussetzungen, erkundeten drei Sketcherinnen und Sketcher sowie vier Fotografen diese Räume. Sie hielten öffentlich zugängliche Lokalitäten und öffentlich unzugänglichen und verborgenen Orte in Skizzen und Fotos fest. In der Ausstellung sind diese Orte zu sehen.
Panoramacafe, Hauskapelle, ein so genannter blauer Gang oder Märchengang aus den frühen Zeiten des St. Johannes Hospitals, die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte, die Krankenhaustechnik und das Zentrallager.
Ziel der gemeinsamen Ausstellung ist es zu zeigen
● wie Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Kunstbereichen, Sketcher und Fotografierende ein vorhandenes Szenario wahrnehmen und abbilden können
● was es für alltäglich zugängliche aber auch öffentlich unzugängliche, spannende Orte im Krankenhauskomplex gibt
● wie der alltäglicher Blick auf Arbeitsumgebung und Arbeitsplatz künstlerisch umgesetzt werden kann
● wie wir die dabei entstandenen Werke dem interessierten Publikum auf eine spannende Art und Weise präsentieren.
Die Konzeptumsetzung wird durch Matches bereichert. Dies sind Gegenüberstellungen der Werke von Sketchern und Fotogafen zu denselben Motiven. Diese Matches lassen eine besondere Spannung zwischen den beiden Kunstformen entstehen. Während der Sketch im Schaffensprozess des Künstlers sich aus dem Nichts des noch leeren Skizzenbuchs entwickelt und sich nur auf die gewünschten Motive konzentriert, fangen die Fotos in der Regel im ersten Schritt alles um das Hauptmotiv herum mit ein. Spätestens da entsteht eine, in der Fotoszene oft spannende Diskussion, ob die künstlerische Fotografie nach dem Drücken des Auslösers bereits abgeschlossen ist oder in der nachgeschalteten Bildbearbeitung weiterentwickelt werden kann und darf. Bei Fotokunst Dortmund e.V. ist der Name Programm und lässt die spätere Bearbeitung als kreativen Prozess ausdrücklich zu. Beurteilen und entscheiden Sie als Betrachtende der Ausstellung selbst, ob sich bei den ausgesuchten Matches die besondere Spannung nicht nur aus dem Gegenüber zweier Kunstrichtungen, sondern auch aus deren Auslegung ergibt.
Die Ausstellung ist im Erdgeschoss (Röntgenflur) zu sehen.
Neue Bilderausstellung im JoHo - auf dem Flur vor dem Panorama Café stellt die Künstlerin Barbara Giesbert aus.
Die Künstlerin über sich:
"Meine Malerei versteht sich als Handlung, als aktive Lebensform.
Ich male spontan, es gibt keine Skizze, keinen Entwurf. Am liebsten sind mir Leinwände und Malträger mit einer eigenen Entstehungsgeschichte. Dieser schon vorhandene Untergrund fordert mich mit den vorgegebenen Strukturen auseinander zusetzen. Auf der einen Seite stellt sich mir das Material selbst aktiv entgegen und erzwingt von mir geradezu eine Reaktion. Zum anderen entstehen Zufälligkeiten die ungewollt und ungesteuert ihre Spuren hinterlassen. Manche Arbeiten wirken wie Häute hinter denen sich immer neue Dimensionen verbergen, wie Bewusstseinsschichten, die einander überlagern und/oder verdecken. Bewusst tragen diese Bilder keinen Titel, so wie die Bilder im Schaffensprozess aus sich selbst heraus entstanden sind, so soll auch der Betrachter – unvoreingenommen - seine eigenen Gedanken und Phantasien in meinen Arbeiten erspüren. In den letzten Jahren arbeite ich auch vermehrt thematisch. So entstanden meine Sehnsuchtsbilder in der Coronazeit. Ich habe mir Erinnerungen an Lieblingsorte aufgerufen oder die Natur, die ich direkt vor meiner Haustür fand, in konkrete Malerei oder Collagen nach eigenen Fotos umgesetzt."
Zu sehen sind die 19 Bilder, die mit unterschiedlichen Techniken erstellt wurden, bis zum 25. Mai.
Jutta Menke
Diplom Malerei und Grafik
Telefon: (0231) 1843 - 731021 oder - 31021
Email: kunst@st-johannes.de